Aus Chatterhat
Teilen auf Facebook   Link zur Seite versenden   Ansicht zum Drucken öffnen
 

Kinderdorf Ashagram

Kinderdorf Ashagram.jpg(für weitere Bilder anklicken)

 

In 2003 begann HfK mit dem Bau des Kinderdorfs ASHAGRAM ("Dorf der Hoffnung") in Ranidanga (Bilder zur Entstehung des Dorfs). Unser Verein ist dem Bundesministerium für Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) für die Förderung dankbar. Waisenkinder bzw. Sozialwaisen im Alter von drei bis zehn Jahren sind die Zielgruppe des Kinderdorfs ASHAGRAM. Dabei handelt es sich um Kinder der ärmsten ländlichen Bevölkerungsgruppe (zumeist Adivasi) aus dem Raum um Siliguri. Die Auswahl der Kinder wird unabhängig von ihrer Religion, Kasten- oder Stammeszugehörigkeit von der Verwaltung des Kinderdorfes, in enger Zusammenarbeit mit unserem Verein, getroffen.

 

Mädchen und körperbehinderte Kinder werden dabei bevorzugt, da sie in Nordiniden ansonsten die schlechtesten Chancen auf eine gute Schulausbildung hätten. Voraussetzung ist, dass die Kinder keine Angehörige haben, die sich um sie kümmern können - was nicht bedeutet, dass sie zwingend Waisen sein müssen. So werden auch Kinder aufgenommen, bei denen die Eltern zwar noch leben, sich jedoch nicht um die Kinder kümmern können, weil sie vollkommen mittellos sind oder - zum Teil - auch keinen Kontakt zu den Kindern mehr haben dürfen, weil sie im Gefängnis sitzen.

 

Die qualitativen und quantitativen Hauptziele des Projektes konzentrieren sich darauf, Waisen- und Sozialwaisen der besagten Zielgruppe zu einer fundierten Schul- und Berufsausbildung zu verhelfen. Das Leben im familiären Verbund, der jeweils maximal zehn Kinder zusammen mit einer Kinderdorfmutter umfasst, soll als gesellschaftliches Fundament und Ausgangspunkt einer verbesserten Lebensbiografie dienen. Darüber hinaus wird die Ernährung und medizinische Grundversorgung der Kinder gewährleistet. Der Kontakt zu den Bewohnern in Ranidanga mit dem Anspruch einer sozialen Integration wird gepflegt, um eine Isolierung der Kinder im Kinderdorf zu vermeiden. Die erlernten Fähigkeiten der Kinder werden als weiterführende Hilfe verstanden, die über eine Verteilung in die Dörfer zu einer nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen beitragen soll.

 

Bestandteile des Kinderdorfs

Verwaltungsgebäude Kinderhäuser
Farm Finanzierung des Kinderdorfs

Asha Niketan School

(Diese befindet sich zwar auf dem Gelände des Kinderdorfs, gehört jedoch organisatorisch nicht dazu.)

 

 

Projektstandort

Bedingt durch die Nähe des Projektgebiets zu Bangladesch, Nepal, Bhutan und insbesondere durch einen hohen Anteil, verschiedener indischer Stammesbevölkerungen ist die Region ein Ort kultureller Vielfalt. Adivasi mit 'Naturreligion', buddhistische und christliche Adivasi sind bei den unterschiedlichen Stammesbevölkerungen vertreten. In der Diözese Bagdogra in West-Bengalen leben viele weitere Adivasi-Völker: Oraon, Santal, Munda, Kharia, Mushari und Rajbansis.

Das sich in Grenznähe zu Bangladesch befindende Kinderdorf ASHAGRAM im Dorf Barapothujoth in der Dorfgemeinde Ranidanga ist ca. 12 km von der Stadt Siliguri entfernt. Es ist ein wirtschaftlich unterentwickeltes Gebiet, wo die Menschen ohne eine gezielte Ausbildung kaum Arbeit finden und am Rande des Existenzminimums leben. Die Existenzgrundlage ist ein ehemals staatlich zugeteiltes Stück Land. Die eigenen Felder reichen aufgrund der Größe und zunehmend unabsehbaren Monsuns kaum zur Existenzsicherung.

Als Einkommensquelle finden einige Bewohner saisonbedingte Arbeit während der Pflanz- und Erntezeit in den nahe gelegenen Teegärten und bei dem Zerschlagen von Steinen in Flussbetten. Die Region ist in der übrigen Zeit von umfassender Arbeitslosigkeit betroffen. Aus dieser Not heraus ist neben Bildungsmangel Kinderarbeit ein weit verbreitetes Phänomen, welches in Form von Hilfsarbeiten bis hin zu Prostitution und krimineller Gewalt auftritt. Wie in vielen ländlichen Gebieten fehlt in der Region eine medizinische Grundversorgung, Gesundheits- und Hygieneberatung eingeschlossen. Tuberkulose ist weit verbreitet. In Siliguri gibt es Arztpraxen und Krankenhäuser. Häufig erlaubt jedoch die Armut keinen Arztbesuch.

Karte.jpg